Heinz Frantzmann war als evangelischer Pfarrer in Düsseldorf tätig, in der Kirchengemeinde Düsseldorf-Eller und bei der Diakonie. Im Jahr 2019 wurde er in den Ruhestand verabschiedet.
Ich freue mich, dass sich Herr Frantzmann erneut bereit erklärt hat, den aktuellen Beitrag für die Rubrik “Angedacht” zu schreiben.
„Humor ist, wenn man trotzdem lacht“
Dieser Spruch geht mir gerade jetzt mitten in der sogenannten fünften Jahreszeit durch den Kopf.
Eigentlich müsste man ja denken, dass den Menschen die Freude am ausgelassenen Feiern vergangen sein müsste, angesichts der momentanen Corona -Situation, den aktuellen gesellschaftlichen und weltpolitischen Herausforderungen und den damit verbundenen ungewissen Aussichten für die Entwicklung hier vor Ort und weltweit.
Was gibt’s denn da zu lachen und zu feiern? Da könnte einem schon der Humor vergehen.
Doch das würde niemandem helfen, im Gegenteil!
Besonders in schwierigen Zeiten sollte man seinen Humor nicht verlieren, denn Humor ist, wie ich gelesen habe: „Die Gabe eines Menschen, den Schwierigkeiten und Missgeschicken des Alltags mit heiterer Gelassenheit zu begegnen“.
Das bedeutet nicht, die Probleme zu verharmlosen oder gar zu ignorieren.
Und ich denke auch, dass es Dinge gibt, über die man keine Witze machen darf, die einfach tabu sind.
Aber humorvolle Menschen können aus ihrem Humor Kraft schöpfen, weil sie es verstehen, Probleme aus einer gewissen Distanz zu betrachten, sie richtig einzuordnen. Und weil sie optimistisch bleiben.
So können sie auch anderen Menschen Hoffnung machen, auch wenn die Hoffnung noch so klein ist.
„Humor ist, wenn man trotzdem lacht“.
Lachen ist das Kennzeichen, in dem der Mensch sich vom Huhn unterscheidet. Ein schöner Satz, selbst, wenn manches Lachen verdächtig, wie Hühnergackern klingt.
Es ist nicht gut, auch nicht hilfreich, wenn wir uns allzu sehr mit traurigen Gedanken beschäftigen. Deshalb ist es ab und zu einfach nötig, sich mit fröhlichen, humorvollen Menschen zu umgeben, die einen zum Lachen bringen. Bis man manchmal sogar Tränen lacht.
Lachen lockert die Menschen, es löst angestaute Emotionen und setzt Glückshormone frei.
„2 Minuten Lachen ist so gesund für Körper und Geist wie 20 Minuten joggen“, hat ein indischer Arzt herausgefunden.
Und Lachen ist eben nicht nur im Karnevalskostüm möglich, es ist die Dienstkleidung des biblischen Glaubens, auch in Krisenzeiten.
Deshalb gibt es das ganze Jahr über Gelegenheiten, dem Leben mit Humor zu begegnen.
Schon zu biblischen Zeiten, in denen das Leben für die Menschen oft auch sehr schwierig war, gab es die Erfahrung: „Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit, eine Zeit zum Weinen, eine Zeit zum Lachen, eine Zeit für die Klage, eine Zeit für den Tanz…“
Eine schöne, erfüllte und gesegnete Zeit wünsche ich Ihnen!
Mit etwas Selbstironie, ein wenig Humor und einem herzhaften Lachen, lebt und glaubt es sich hoffentlich leichter.
Ihr/Euer Heinz Frantzmann Pfarrer i.R.