Jürgen Hoffmann ist Pfarrer der evangelischen Tersteegen-Kirchengemeinde in Düsseldorf. Ich freue mich, dass Herr Hoffmann damit einverstanden ist, dass ich einen seiner täglichen spirituellen Impulse als aktuellen Beitrag (Dezember 2023) für die Rubrik „An(ge)dacht“ verwenden darf.
Ein neues Jahr liegt vor uns, 366 unbeschriebene, noch nicht gelebte Tage.
Was erwartet uns an Schönem und Schwierigem in diesem Jahr? Welche kleinen und großen Wendungen wird es in der Weltgeschichte und in unserem eigenen Leben geben?
Gut, dass wir nicht alles im Vorhinein wissen und nicht alles planbar und berechenbar ist.
In jedem Jahresanfang liegt die Einladung, sich einzustimmen und einzulassen auf das, was kommt – und was Gott für uns bereit hält.
Hermann Hesse hat dafür ín seinem Gedicht „Stufen“ diese so oft zitierten und doch immer wieder beeindruckenden Worte gefunden:
„… und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben.“
In unserer sich so schnell verändernden Zeit fragen wir nach Konstanten, nach dem, was bleibt, wenn sich alles wandelt. Das Leitwort für den Neujahrstag sagt dazu:
„Jesus Christus, gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit.“ (Hebräerbrief 13, 8)
Das ist aber keineswegs statisch gemeint, sondern vielmehr eine Einladung für dieses Jahr, Gott selbst, an unsere Seite zu nehmen und mit ihm durch das Jahr zu gehen.
Das bedeutet nicht, dass immer alles einfach und bequem sein wird, aber Gott selbst möchte uns die Zuversicht geben, dass nichts zufällig oder sinnlos geschieht.
Dabei sind wir eingeladen im Licht der Jahreslosung die Liebe in besonderer Weise in den Blick zu nehmen und sie zum Maßstab und zum Impuls für unser eigenes Handeln zu machen.
„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ (1. Korintherbrief 16, 14)
Mit diesen Worten am Ende seines Briefes an die Gemeinde in Korinth ermutigt und ermahnt der Apostel Paulus die Gemeinde. Er weiß, dass die Liebe zu Jesus und zueinander entscheidend für das Zusammenleben ist. Die Jahreslosung für dieses neue Jahr ermutigt und bestärkt auch uns darin, der Liebe Gottes auch in schwierigen Zeiten zu vertrauen, eben diese Liebe zur eigenen Haltung werden zu lassen und aus dieser Liebe heraus zu handeln.
Vor uns liegt ein neues Jahr, viele Tage, die für uns und für diese Welt zum Segen werden können – und auch wir selbst dürfen ein Segen sein. Das ist doch wunderbar. Bleiben Sie gut von Gott behütet und gesegnet in diesem neuen Jahr – an jedem neuen Tag!