Jürgen Hoffmann ist Pfarrer der evangelischen Tersteegen-Kirchengemeinde in Düsseldorf. Ich freue mich, dass ich einen seiner spirituellen Impulse als monatlichen Beitrag für die Rubrik “An(ge)dacht” verwenden darf.
Manchmal spürt man, dass es nicht so weitergehen kann wie bisher.
Der Sänger Cat Stevens erzählt von einem entscheidenden Moment in seinem Leben. Längst war er mit Liedern wie „Morning Has Broken“ oder „Father and Son“ zur lebenden Legende geworden. Einer, der sich Gedanken über das Leben macht und der seine spirituelle Suche in Musik umsetzen kann. Nach großen Erfolgen kam dann eine persönliche Krise.
1976: Als er sich einmal im Meer sich zu weit nach draußen wagt, weiß er als guter Schwimmer: Ich werde gegen diese Strömung nicht ankommen. Ich schaffe es nicht mehr zurück. In dieser Situation erkennt er, dass seine Möglichkeiten am Ende sind. In seiner Verzweiflung wendet er sich an Gott und betet:
„Gott, wenn du mich rettest, werde ich für dich arbeiten.“
Was dann geschah, beschreibt er so: „In diesem Moment kam eine Welle, eine kleine Welle, nicht besonders groß, aber sie reichte aus, um mich zurückzubringen.“ Dieses Erlebnis, diese Erfahrung, dass sein Hilferuf erhört wird, veränderte sein Leben entscheidend.
Ähnlich heißt es in Psalm 118,5: „In der Angst rief ich den Herrn an, und der Herr erhörte mich und tröstete mich.“
In schwierigen Zeiten, wenn wir spüren: Allein schaffe ich es nicht, können andere in ihrem Verhalten für uns so etwas wie ein Vorbild sein. Cat Stevens oder des Beter des Psalms 118 haben die Erfahrung gemacht, viele andere auch:
Gott ist da. Er hört.
Und manchmal verhindert er Schlimmeres.
Er greift – vielleicht ganz unerwartet, vielleicht zutiefst ersehnt – in mein, in unser Leben ein.
Er will nicht, dass die Angst über mich, über uns siegt.
Wie oft habe ich erlebt, dass Gott etwas tut, weil meine Möglichkeiten so begrenzt sind?
Und Sie ja vielleicht auch?
Haben Sie vor, heute jemanden anzurufen? Wie schön!
Vielleicht werden ja auch Sie von jemandem angerufen?
Möglicherweise gilt ja ein Anruf Gott.
Das fände ich wunderbar.
Man muss ja nicht erst in eine kritische Situation geraten, um mit ihm zu reden.
Das geht auch ganz einfach so.
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Zeit!