Psalm 23 – Starker Trost für unsere Zeit

Bachlauf Psalm 23

Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquickt meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkst mir voll ein. Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.
Psalm 23

Psalm 23 ist einer der bekanntesten Texte der Bibel. Viele kennen ihn, auch wenn sie mit Kirche oder Glaube nicht viel anfangen können. Seine Worte sind schlicht, aber tief – und gerade das macht ihn so zeitlos und tröstlich. In einer Zeit, die oft als unübersichtlich, hektisch und von Unsicherheiten geprägt empfunden wird, spricht dieser Psalm eine Sprache, die mitten ins Herz treffen kann – unabhängig vom Grad persönlicher Religiosität.

„Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“ Dieser Einstieg vermittelt Geborgenheit und Vertrauen. In einer Welt, in der Menschen sich oft selbst überlassen fühlen, erinnert dieser Satz daran: Du bist nicht allein. Es gibt jemanden – vielleicht Gott, vielleicht das Leben selbst – der für dich sorgt, dich sieht, dich nicht vergisst. Auch wer mit dem Bild des „Herrn“ fremdelt, kann sich angesprochen fühlen vom Grundgedanken: Ich bin nicht schutzlos ausgeliefert.

„Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.“ Dieses Bild weckt in uns die Sehnsucht nach Ruhe, nach einem Ort, an dem wir aufatmen können. In einer Welt voller Reizüberflutung, Stress und Druck erinnert uns der Psalm daran, wie wichtig es ist, seelisch aufzutanken. Der „frische Wasserfluss“ kann vieles sein: ein Gespräch mit einem lieben Menschen, ein Spaziergang in der Natur, ein Moment des Innehaltens.

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„Er erquickt meine Seele.“ Viele Menschen suchen heute nach Wegen, ihre Seele zu „erquicken“, aufzubauen, zu erfrischen. Psychotherapie, Achtsamkeit, Yoga – all das zeigt, dass das Bedürfnis nach seelischer Heilung groß ist. Der Psalm schenkt dazu ein schlichtes Vertrauen: Es gibt eine Kraft, die dir guttun will – du musst nicht alles alleine schaffen.

Besonders eindrücklich ist das Bild vom „finstern Tal“. Wer kennt das nicht – Zeiten von Krankheit, Angst, Trauer oder Überforderung. Und doch heißt es: „Ich fürchte kein Unglück, denn du bist bei mir.“ Das ist kein leeres Vertrösten, sondern die tiefe Hoffnung: Auch wenn ich nichts mehr im Griff habe, bin ich gehalten. Auch Dunkelheit ist nicht das Ende.

Der gedeckte Tisch „im Angesicht meiner Feinde“ zeigt: Selbst im Gegenwind, in Konflikten oder in Bedrängnis darf ich mit Gutem rechnen. Der Psalm endet nicht mit düsteren Bildern, sondern mit der Verheißung: „Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang.“ Das ist ein Satz gegen den Zynismus – und für das Vertrauen, dass das Leben mehr ist als Kampf und Konkurrenz.

Psalm 23 kann also auch heute ein starker Begleiter sein. Nicht als religiöse Pflichtlektüre, sondern als Einladung: zur Hoffnung, zur inneren Ruhe, zur Zuversicht – und vielleicht zum Glauben an etwas Größeres, das trägt, auch wenn die Welt ins Wanken gerät.

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