
„Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“
– 1. Johannes 4,16
Liebe. Ein großes Wort. Man hört es überall: in Liedern, in Filmen, in Werbeslogans. Manchmal so oft, dass es fast ein bisschen abgenutzt wirkt. Aber wenn man ehrlich ist, dann dreht sich das ganze Leben im Kern genau darum: geliebt zu werden – und lieben zu dürfen.
Dieser Bibelvers sagt etwas ziemlich Radikales: Gott ist Liebe. Nicht: Gott hat Liebe. Nicht: Gott liebt manchmal. Sondern: Sein ganzes Wesen ist Liebe. Das heißt auch: Alles, was mit echter, aufrichtiger, ehrlicher Liebe zu tun hat, ist irgendwie mit Gott verbunden. Auch wenn man mit Kirche nichts am Hut hat. Auch wenn man nie betet. Auch wenn man zweifelt.
Denn echte Liebe – die, die keinen Gegenwert verlangt, die einfach da ist, die hält, selbst wenn es schwer wird – die ist mehr als nur ein Gefühl. Sie ist etwas, das trägt. Und genau das meint dieser Vers. Wer in dieser Liebe lebt, sagt der Text, lebt in Gott. Und Gott in ihm. Das klingt fast poetisch – und doch steckt so viel Alltag drin.
Denn lieben heißt ja nicht nur: Schmetterlinge im Bauch. Es heißt auch: Geduld haben. Zuhören. Fehler verzeihen. Für andere da sein. Und manchmal auch: sich selbst nicht ganz so streng zu beurteilen. Wer liebt, macht die Welt ein kleines bisschen heller – und erlebt, wie viel Kraft darin steckt.
Der Vers ist übrigens kein Aufruf, perfekt zu lieben. Kein moralischer Zeigefinger. Sondern eine Einladung: Komm, wie du bist. Und sei Teil dieser Liebe. Ob du dich gerade stark fühlst oder verletzt. Ob du klar im Kopf bist oder alles wackelt. Du bist gemeint. Du bist willkommen.
Viele Menschen suchen nach etwas, das bleibt, wenn vieles ins Wanken gerät. Nach einem Grundvertrauen, einem inneren Halt. Und dieser Text sagt: Schau auf die Liebe. Die echte. Die dich sieht. Die dich meint. Die nicht fragt, ob du genug geleistet hast. Sondern einfach da ist.
Ob man das Gott nennt oder nicht – dieser Vers ist ein Anker. Er stellt die Liebe in den Mittelpunkt. Nicht die Angst. Nicht das Urteil. Nicht das „Was denken die anderen?“ Sondern die Liebe. Und das ist vielleicht die schlichteste und stärkste Botschaft überhaupt.