Jeder Tag gleich – und keiner gut

Regen Auto

Es gibt Tage – und manchmal sind es viele hintereinander –, da scheint das Leben einfach nur grau. Nicht dramatisch schlimm, aber auch nicht wirklich gut. Kein Lichtblick, keine Freude, kein Ziel. Alles ist mühsam. Morgens aufstehen, irgendwie durch den Tag kommen, abends erschöpft ins Bett – nur um am nächsten Morgen wieder von vorn zu beginnen.

Viele Menschen, die mir schreiben, erleben genau das. Das Geld reicht kaum. Die Gedanken kreisen um Rechnungen, um Ärger in der Familie, um Enttäuschungen. Manchmal sind auch Alkohol oder andere Drogen im Spiel; nicht aus Genuss, vielmehr aus Gewohnheit oder dem Wunsch, kurz mal den Kopf auszuschalten. Und tief innen nagt das Gefühl: So richtig lebe ich nicht mehr. Ich funktioniere nur noch.

Wenn man in so einer Phase steckt, klingt jede gut gemeinte Ermutigung schnell leer. Worte wie „Du musst nur positiv denken“ oder „Glaub einfach an dich“ helfen nicht, wenn man kaum weiß, wie man den nächsten Tag schaffen soll. Auch der Glaube an Gott fällt dann schwer. Warum tut er nichts? Warum lässt er zu, dass alles so trist ist?

Meist beginnt Hoffnung nicht mit großen Veränderungen, sondern mit ganz kleinen Schritten. Vielleicht ist sie leiser, als wir denken – eher wie ein zarter Lichtschein in der Dunkelheit als wie ein greller Scheinwerfer.

In der Bibel steht: „Ein geknicktes Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen“ (Jesaja 42,3). Das ist ein starkes Bild: Gott kommt nicht mit der Brechstange. Er schaut auf das, was kaum noch da ist – und schützt es. Auch wenn dein Lebenslicht nur noch glimmt: Gott hält seine Hand darüber. Auch wenn deine Kraft kaum reicht – sei dir gewiss: Er sieht dich.

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Vielleicht ist der erste Schritt nicht der ganz große Ausbruch aus allem, sondern ein kleines Innehalten. Ein Moment, in dem du dir selbst ehrlich begegnest. In dem du dich fragst: Gibt es heute etwas – und sei es noch so klein –, das gut war? Ein Lächeln. Ein Sonnenstrahl. Ein Satz, der dir geblieben ist. Manchmal beginnt Veränderung nicht mit einem neuen Leben, sondern mit einem neuen Blick.

Und vielleicht ist da jemand, mit dem du reden kannst. Jemand, der zuhört, ohne zu urteilen. Du musst diesen Weg nicht allein gehen. Und auch Gott ist näher, als du vielleicht denkst. Nicht laut, nicht auffällig – aber gegenwärtig. In deiner Müdigkeit. In deiner Sehnsucht. In deinem Wunsch nach einem anderen Morgen.

Gönne deinem Leben eine kleine Pause. Und vielleicht kannst du in dieser Pause ganz leise die Hoffnung entdecken, dass es nicht so bleiben muss, wie es ist.

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