Im Haus Gottes geborgen, auch wenn alles wankt

Häuser am See

„In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich dann zu euch gesagt: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten?“
Johannes 14,2

Manchmal gibt es im Leben Momente, in denen wir uns fragen: „Wo gehöre ich hin? Wer nimmt mich an, so wie ich bin?“ Diese Fragen stellen sich viele Menschen – nicht nur in schwierigen Phasen, sondern auch im ganz normalen Alltag. Die Bibel greift diese Sehnsucht nach Zugehörigkeit auf und antwortet mit einem erstaunlichen Bild: Es gibt ein Zuhause, das immer offensteht.

Im Johannesevangelium spricht Jesus davon, dass es im „Haus seines Vaters“ viele Wohnungen gibt. Das ist ein Bild für den Himmel – aber nicht nur. Es ist auch ein Bild für die Gewissheit, dass jeder Mensch angenommen ist. Dass es einen Platz gibt, an dem wir nicht kämpfen oder uns beweisen müssen. Wo wir nicht perfekt sein müssen, um dazu zu gehören.

Auch für Menschen, die mit Kirche oder Glauben nicht so viel anfangen können, ist dieser Gedanke tröstlich. Denn wir alle brauchen ein Zuhause für unsere Seele. Einen Ort – sei er real oder symbolisch –, an dem wir zur Ruhe kommen dürfen. Das kann eine Familie sein, Freundschaften, die uns tragen, oder auch ein Gefühl von innerem Frieden, das uns sagt: „Du bist völlig in Ordnung, so wie du bist.“

Jesus verwendet hier ein Bild, das selbst in der modernen Welt noch verständlich ist: Wohnungen. Jeder kennt die Vorstellung von einem Zuhause – einem Ort, wo wir sicher sind, wo wir hingehören. In einer Zeit, in der viele Menschen sich entwurzelt oder einsam fühlen, kann diese Zusage eine enorme Ermutigung sein: Es gibt immer einen Platz für dich. Und dieser Platz ist nicht an Bedingungen geknüpft.

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Interessant ist auch, dass Jesus in diesem Vers nicht sagt: „Ihr müsst ihn euch verdienen.“ Er sagt vielmehr: „Ich bereite diesen Platz für euch vor.“ Das bedeutet: Das, was wir an Sicherheit und Annahme brauchen, müssen wir nicht selbst schaffen. Es ist schon da. Für Gläubige bedeutet das oft: Gott bereitet diesen Platz. Für andere kann es einfach heißen: Es gibt einen Platz in dieser Welt, der genau für dich gedacht ist.

Dieses Bild kann helfen, wenn wir uns verloren fühlen. Wenn wir den Eindruck haben, überall anecken zu müssen, nicht dazuzugehören, oder wenn das Leben uns überfordert. Es erinnert uns daran: Es ist nicht nötig, immer stark zu sein. Es ist nicht nötig, alles alleine zu schaffen. Es gibt ein „Zuhause“, das uns auffängt – sei es in Gott, in der Liebe von Menschen oder in einem inneren Ort des Friedens.

Manchmal finden wir diesen Platz im Austausch mit anderen. Manchmal in einem Moment der Stille. Manchmal, wenn wir uns selbst sagen: „Ich darf hier sein. Ich bin wertvoll.“ Johannes 14,2 ist eine Einladung, sich diesem Gedanken zu öffnen. Nicht als religiöse Pflicht, sondern als Angebot, sich geborgen zu fühlen – egal, wie das Leben gerade aussieht.

Vielleicht ist das die wichtigste Botschaft dieses Verses: Du musst nicht kämpfen, um dazuzugehören. Du bist schon willkommen.

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