Mitten im Stress Gottes Ruhe finden

Rheinauen Stress

Es gibt Tage, da scheint einfach alles zu viel zu sein. Die To-do-Liste wächst schneller, als wir sie abarbeiten können. Erwartungen von außen und innen lasten auf uns. Sorgen um die Zukunft, familiäre Verpflichtungen, beruflicher Stress: All das zieht an unseren Kräften. In solchen Momenten sehnen wir uns nach Ruhe, nach einem tiefen Atemzug, nach Gelassenheit. Doch gerade dann scheint sie am weitesten entfernt.

Wenn der Alltag über den Kopf wächst

Viele Menschen kennen das Gefühl, am Rand der eigenen Kräfte zu stehen. Die Gedanken kreisen unaufhörlich, der Körper ist angespannt, der Schlaf unruhig. Selbst die Dinge, die früher Freude bereitet haben, werden zur Last. Manchmal ist es nicht einmal ein einzelnes großes Problem, sondern die Summe vieler kleiner Belastungen, die uns überrollt.

Diese Überforderung kann lähmen. Man zieht sich zurück oder funktioniert nur noch mechanisch. Dabei ist es gerade in solchen Momenten wichtig, innezuhalten und sich daran zu erinnern, dass wir nicht alles allein tragen müssen.

Gottes Einladung zur Ruhe

Jesus spricht eine Einladung aus: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken“ (Matthäus 11,28). Er ruft nicht die Starken und Perfekten, sondern die Müden und Überforderten. Seine Ruhe ist keine Wellness-Auszeit, sondern eine tiefe, tragende Ruhe, die in der Beziehung zu ihm entsteht.

Gottes Ruhe bedeutet nicht, dass alle Probleme verschwinden. Aber sie verändert, wie wir ihnen begegnen. Wer sich in Gottes Gegenwart begibt, spürt oft: Ich darf loslassen. Ich muss nicht alles gleichzeitig lösen. Ich bin gehalten, auch mitten im Chaos.

Gelassenheit wächst im Vertrauen

Gelassenheit ist kein angeborener Charakterzug, sondern kann wachsen. Sie entsteht, wenn wir beginnen, unser Leben nicht allein aus eigener Kraft zu steuern. Wer Gott vertraut, kann einen Teil der Last abgeben. Nicht, weil er die Verantwortung völlig abstreift, sondern weil er anerkennt: Ich bin nicht der Mittelpunkt der Welt, aber Gott ist es.

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In der Bibel heißt es: „Seid still und erkennt, dass ich Gott bin“ (Psalm 46,11). Diese Aufforderung zur Stille ist kein passives Wegducken, sondern ein aktives Innehalten. Ein bewusstes Durchatmen mitten im Sturm.

Vom Stress zur inneren Ruhe

Gottes Ruhe zu finden bedeutet nicht, sofort das ganze Leben umzukrempeln. Oft beginnt es mit kleinen Schritten:

  • ein stilles Gebet am Morgen, bevor der Tag losgeht
  • ein kurzer Spaziergang, um die Gedanken zu ordnen
  • das bewusste Aussprechen der eigenen Sorgen vor Gott
  • ein Atemzug, der sagt: „Herr, ich bin hier – und du bist da“

Diese einfachen Momente können wie Ankerpunkte im Alltag wirken.

Zwischen Überforderung und Gelassenheit leben

Wir werden die Überforderung nicht immer vermeiden können. Aber wir können lernen, ihr anders zu begegnen. Mit einem Herzen, das weiß: Ich bin nicht allein. Gott ist in meinem Chaos, in meinem Stress, in meiner Müdigkeit.

Wer Gottes Ruhe sucht, wird sie oft nicht in der lauten Welt finden, sondern in der leisen Begegnung mit ihm, auch mitten im Alltag. Dort, wo wir den Mut haben, uns selbst kurz zurückzunehmen und ihm Raum zu geben, kann Gelassenheit wachsen.

Vielleicht ist heute ein guter Tag, um genau diesen Raum zu öffnen.

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