„Gott ist Liebe und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“

Pfarrer Jürgen Hoffmann

Es gibt Bibelworte, die machen es einem leicht. Sie sind in sich und aus sich heraus verständlich und einleuchtend. „Gott ist Liebe und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm“ (1. Johannesbrief, 4, 16) ist solch ein selbsterklärendes Bibelwort.

Es braucht nicht viele Worte. Zu viele Worte würden vielleicht mehr zerstören als gut machen. Dennoch zwei Gedanken dazu.

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„Gott ist Liebe.“ oder auch „Gott ist die Liebe.“ Oder als Gleichnung: Gott = Liebe.

Einfacher und zugleich tiefer kann man Gott in seinem Wesen kaum beschreiben. Gott ist ohne Liebe nicht denkbar. Liebe ist nicht eine Eigenschaft Gottes; sie ist sein Wesen.

„Wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“

Liebe wird hier zu einem Beziehungswort, zu einem Verbindungsgeschehen zwischen Gott und uns.

Bleiben – für das Johannesevangelium und die Johannesbriefe ist dieses „bleiben“ ein Erkennungsmerkmal. Man kann es auch mit „wohnen“ oder „leben“ übersetzen.

Jesus sagt z.B.: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht.“ (Johannesevangelium 15)

Das ist die wunderbare Zusage in dem eingangs erwähnten Bibelwort:

Aus der Beziehung zu Gott empfangen wir unsere Lebenskraft. Er ist unsere Quelle des Lebens und der Liebe.

„Gott ist Liebe.“ Ein so winziger Satz – es geht kaum kürzer – und eine so große Botschaft darin!

„Gott ist Liebe“ – diese Worte können wir „verinnerlichen“, also immer wieder für uns sprechen. Bis sie sich gewissermaßen in uns verselbständigen. Zunehmend bekommt dann Gottes Liebe in uns Raum, kann sich entfalten, weitet unseren Blick, verändert uns in unserem Sein und wirkt im Innersten heilend.

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Zeit!