
Fasten – für viele klingt das nach Verzicht: kein Fleisch, kein Alkohol, keine Süßigkeiten, kein Fernsehen. Und ja, das kann dazugehören. Aber eigentlich geht es beim Fasten um etwas Tieferes.
In unserer Welt läuft vieles auf “mehr” hinaus: mehr Termine, mehr Leistung, mehr Ablenkung. Unser Alltag ist voll – und unsere Seele oft leer. Gerade in solchen Zeiten kann es guttun, bewusst einen Schritt zurückzutreten. Nicht, um sich zu quälen, sondern um wieder zu sich selbst zu kommen.
Die Fastenzeit ist keine religiöse Pflichtübung. Sie ist eine Einladung.
Eine Einladung, langsamer zu werden. Ballast abzuwerfen. Sich zu fragen: Was tut mir wirklich gut? Was macht mich innerlich satt – und was nicht?
Vielleicht ist Fasten dann gar nicht nur ein “Weniger”, sondern auch ein “Mehr”:
- Mehr Klarheit.
- Mehr Tiefe.
- Mehr Raum für das, was wirklich zählt.
In der christlichen Tradition bereitet die Fastenzeit auf Ostern vor – auf das Fest des Lebens, der Hoffnung, der Auferstehung. Es ist ein Weg durch die Stille, durch Dunkelheit vielleicht – hin zu neuem Licht.
Vielleicht stehst du gerade selbst an einem Punkt, wo du dich fragst: Wie soll es weitergehen? Was trägt mich wirklich?
Es gibt Zeiten im Leben, in denen Fragen wichtiger sind als Antworten. Und Wege, die man nicht sofort versteht – aber auf denen man Schritt für Schritt wieder zu sich selbst findet.
Fastenzeit kann so ein Weg sein. Ein Aufbruch.
Weg von dem, was laut ist und zerstreut.
Hin zu dem, was still ist und trägt.
Hin zu Hoffnung.
Hin zum Leben.
Und vielleicht – ganz leise – auch hin zu Gott.