Es lohnt sich, im „Team Gott“ zu sein!

Almut Steinecke

Almut Steinecke ist Journalistin und hat bereits viele Beiträge für Zeitungen und Zeitschriften geschrieben, so zum Beispiel für DAB Online (Online-Ausgabe Deutsches Architektenblatt (DAB)) ebenso wie für #start (Karriere-Magazin des HANDELSBLATT), für SPIEGEL Wissen, Dein SPIEGEL (Version des SPIEGEL für Kinder), uniSPIEGEL (Version des SPIEGEL für Studenten), SPIEGEL Online, Zeit Online oder für die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ), wo sie auch volontierte. In ihrer Freizeit ist sie oft ehrenamtlich unterwegs – für die Evangelische Kirche Düsseldorf und für den Tierschutz.

Ich freue mich, dass Almut Steinecke sich die Zeit genommen hat, meine Fragen zu beantworten.

Ich habe eingangs Ihr ehrenamtliches Engagement erwähnt. Können Sie Ihre Tätigkeiten etwas näher erläutern?

Almut Steinecke: Klar, gerne. Für die Evangelische Kirche Düsseldorf habe ich mich zuerst für die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde in Düsseldorf-Heerdt ehrenamtlich engagiert. Dort habe ich beim Aufbau der Ausgabe von Lebensmitteln an bedürftige Menschen mitgeholfen, welche die Kirchengemeinde einmal monatlich angeboten hat und habe Grußkarten zu Weihnachten und Ostern für Senioren und Menschen im Rahmen betreuter Wohnprojekte gezeichnet und geschrieben und die Karten dann selbst von Briefkasten zu Briefkasten verteilt.

Nach und nach habe ich mich parallel auch ehrenamtlich für die Johanneskirche der Evangelisch-Lutherischen Kirche engagiert, die Johanneskirche ist die Citykirche im Herzen von Düsseldorf. Dort habe ich zunächst beim Verteilen von Masken zu Weihnachtsgottesdiensten während der Corona-Pandemie geholfen und bin dann ins Liturgenteam eingestiegen, habe also Lesungen zu den Gottesdiensten gehalten und habe beim Einsammeln und Zählen der Kollekte geholfen oder beim Abendmahl beim Verteilen von Oblaten.

Johanneskirche Düsseldorf
Johanneskirche in Düsseldorf-Mitte
Foto: Achim Beiermann

Danach habe ich mein Engagement für die Johanneskirche noch einmal ausgeweitet und bin zusätzlich ins Team des eingegliederten Kirchencafés eingestiegen, wir machen Kaffee für unsere Gäste, bieten Kuchen an und säubern das gebrauchte Geschirr; in der Johanneskirche bin ich bis heute und daran wird sich hoffentlich auch nie etwas ändern (ist SO toll da!).

Da der Tierschutz hier schon zur Sprache kam, auch hier nochmal ein Wort dazu: Für den Tierschutzverein mache ich hin und wieder Social Media Postings, um bei der Vermittlung der Hunde zu helfen, die dringend ein echtes Zuhause für aufrichtig an ihnen interessierte und sie liebende Hundemenschen zu suchen.

Ebenso habe ich mich als Gassigeherin für das Tierheim Hilden engagiert, habe gelernt, wie man verängstigte Hunde liebevoll und sanft aus ihren Zwingern holt, sie für Spaziergänge fertig macht und mit ihnen spazieren geht, bevor es leider wieder für sie zurück in den Zwinger gehen muss, wenn sie immer noch nicht das Glück hatten, das anzutreffen, was ihnen bisher in  ihrem Leben fehlte: aufrichtig an ihnen interessierte und sie liebende Hundemenschen, die ihnen ein echtes Zuhause bieten. Im Tierschutzverein Hilden arbeite ich auch heute noch.

Hunde
Foto: Pixabay

Welche Rolle spielt Ihr christlicher Glaube bei Ihrem ehrenamtlichen Engagement?

Almut Steinecke: Mein Glaube spielt eine ganz starke Rolle, nicht nur bei meinem ehrenamtlichen Engagement, nee, mit Blick auf mein ganzes Leben ist das so! Aber ich greife vor, sorry, bin so begeistert!

Also, speziell die Begegnung mit der Johanneskirche hat in mir die ehrenamtliche Lawine losgetreten. Die Begegnung hat mich so geflasht – ich bin dafür konvertiert, von der Katholikin zur Protestantin geworden, aus der katholischen Kirche ausgetreten (bin katholisch getauft) und noch am selben Tag in die Evangelisch-Lutherische Kirche eingetreten. Und dann das ehrenamtliche Engagement ausgebaut und ausgebaut.

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Warum? Weil es sich lohnt! Weil es lohnend ist, im „Team Gott“ zu sein! Weil ich mich geehrt fühle, als sein Bodenpersonal agieren zu dürfen! Weil die Johanneskirche ein Raum ist, in dem Gott zu spüren und zu erleben ist und zwar auf der gesamten Fläche vom Boden bis unter die hohe Decke und in jedem Winkel, in jeder Ecke! Hey, das reimt sich.

Hier haben wir jetzt im Gegensatz zu oben einen klassischen Zufall vorliegen: Der entstandene Reim ist zufällig entstanden, war gar nicht beabsichtigt. Aber so ist das mit Gott. Es passieren immer wieder wundersame Dinge, wenn man sich ihm zuwendet, sich mit ihm connected. Das lohnt sich so, Leute, das ist SO lohnend, sich mit Gott zu connecten, dem Herrn Vater und seinem Sohn, dem Herrn Jesus, das ist SO lohnend! Habe ich in der Johanneskirche Düsseldorf lernen und erfahren dürfen. Und lerne und erfahre ich bis heute. Und bin UNENDLICH dankbar dafür!

Wie erleben Sie ihre Beziehung zu Gott in Ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit? Können Sie Momente schildern, die Sie als spirituell bereichernd empfunden haben?

Almut Steinecke: Ich habe auch mal ehrenamtlich in einem Seniorenheim geholfen, das sich auf die Krankheit Demenz spezialisiert hat, das Georg Glock-Haus in Düsseldorf-Lierenfeld – übrigens ein ganz tolles Heim mit einer supercoolen Heimleiterin namens Jessica Welski und ihrem ebenso supercoolen Team um sie herum, laute tolle Betreuerinnen und Betreuer, die einfach nur cool sind und von denen ich ganz viel lernen durfte!

Foto: Pixabay

An einem Nachmittag habe ich mit zwei Mitbewohnerinnen „Mensch ärgere Dich nicht“ gespielt. Und eine dritte Mitbewohnerin, die sich nie an etwas beteiligt, jeden Kontakt ablehnt und zu allem entschlossen „Nein“ sagt, saß mit am Tisch. Und plötzlich wollte sie mitspielen! Und später kam es noch besser, als ich sie fragte, ob ich sie in ihrem Rollstuhl in den Garten schieben darf, sagte sie plötzlich „Ja“ und ließ sich in den Garten mitnehmen!

Die Frau hatte zuvor mehr als sechs Monate nicht ihr Zimmer verlassen, war nur für „muss halt sein“ zu den gemeinsamen Mahlzeiten in die Aufenthaltsfläche an den Tisch zu den anderen Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern gekommen, das war’s. Und plötzlich spielt sie mit, kommt mit in den Garten. In dem Moment, an dem Tag ist mir Gott begegnet (Begegnungen häufen sich seitdem; bin sehr glücklich darüber).

Was würden Sie anderen Christen sagen, die sich überlegen, ehrenamtlich aktiv zu werden? Wie können Glaube und Engagement Hand in Hand gehen?

Almut Steinecke: „Du bist nicht auf die Welt gekommen, um in erster Linie zu bekommen. Um zu bekommen, musst Du erst geben. Geben. Und danach bekommst Du. Und bekommst Du.“

Wie würden Sie den folgenden Satz fortsetzen? „Gebet ist für mich …”

Almut Steinecke: Gebet ist für mich kein einseitiger Monolog, sondern ein Gespräch mit Gott auf Augenhöhe: Wenn ich ihm etwas sage, bekomme ich Antworten. Daher große Empfehlung von mir, dringend mit dem Beten anzufangen. Okay, das sind dann jetzt schon zwei Sätze, bald drei Sätze. This is meine Schwäche: Kann mich einfach nicht kurzfassen. Zumindest wirklich nicht, wenn es um Gott geht.

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